Km 0 – Inicio
Wir gehen in die “Calle Curia” zurück und dann weiter in die “Calle de Mercaderes”, um so unseren eigenen Schritten zu folgen. Von dem “Consistorial”-Platz aus (Rathausplatz, wo der traditionelle “Chupinazo” stattfindet, der jeden 6.Juli die örtlichen Feierlichkeiten der “Sanfermines” ankündigt) gehen wir die “Calle Mayor” bis zu ihrem Ende entlang, und gelangen an die “Avenida del Ejército”. Wir müssen den als “Vuelta del castillo” bekannten grünen Gürtel, der die Zitadelle umringt überqueren, und so auch die Straβe “Fuente del Hierro”, um an den Universitätscampus zu kommen. Diesen zu durchqueren wird kein grauer, langweiliger Spaziergang sein, sondern bietet uns die Möglichkeit, den Fluss Sadar -dank der “Azella- Brücke”- entlang angenehmer, grüner Gärten zu überqueren. Nachdem wir eine Strecke von circa zwei Kilometern gegangen sind, kommen wir nach Zizur Menor, eine von anderen Dörfern umrahmte Ortschaft, die sich unter der Gesamtbezeichnung Cendea de Zizur gestalten. Während wir diese durchqueren, wird zu unserer linken Seite die Sankt Michael- Kirche ersichtlich, und nach einer Erhöhung kommen wir an den antiken Herrensitz “Señorío de Guenduláin”; wo eine Kirche und ein Schloss aus dem XVII. Jahrhundert bis zum heutigen Tag erhalten geblieben sind.
Wir marschieren weiter nach Zariquiegui, wo uns der romanische “Sankt Andreas”-Tempel ankündigt,dass wir bereits in der Mitte unserer Strecke angekommen sind. An diesem Halt auf dem Weg zur Sierra del Perdón, könen wir uns in einem kleinen Lebensmittelgeschäft mit dem Notwendigsten versorgen oder uns in der “Posada de Ardogi” ausruhen. Anhand der Pfeile können wir unseren Weg bis zum “Fuente de Gambellacos” oder “Reniega“- Brunnen fortsetzen. Der Legende nach, ist hier nach einer langen Reise unter stechender Sonne, einem erschöpften und durstigen Pilger der Teufel erschienen. Dieser bot ihm etwas zu trinken an, verlangte aber zum Ausgleich, dass der Pilger seines Glaubens abschwören sollte. Der fromme Mann widerstand der Versuchung und betete, bis der Teufel sich verflüchtigte. Zu seiner Vergeltung soll ihm der Apostel Jakobus selbst erschienen sein, um ihm von einem in diesem Moment dort entsprungenden Brunnen zu trinken zu geben. Auch wir sollten, wie der Pilger, ein wenig Wasser trinken und für die härteste Strecke dieser Etappe Kräfte sammeln: der Aufstieg zum „Alto del Perdón“.
Mit etwas Glück wird uns der Wind bei diesem zwei einhalb Kilometer langen Aufstieg behilflich sein; auf dem wir von ausgedehnten Wiesen und dem Gesumme der Windmühlen im Hintergrund begleitet werden. Die spektakuläre Aussicht und ein kurioses, zur Ehre aller Pilger errichtetes Denkmal, heiβen uns willkommen; dieser Ort verdankt seinen Namen einer ehemaligen Basilika zum Gedenken der Virgen del Perdón (Jungfrau der Vergebung). Nachdem uns alle unsere Sünden vergeben wurden, wie die Legende versichert, beginnen wir den Abgang nach Uterga. Der Weg ist hier, aufgrund seines schlechten Zustandes, mit Vorsicht zu genieβen.
Wir durchqueren diese Ortschaft von Anfang bis Ende, um nach zwei Kilometern Strecke über Getreidefelder nach Muruzábal zu gelangen. Hier kann sein renoviertes barockes Schloss, das in eine Kellerei verwandelt wurde, bewundert werden. Ebenfalls die Sankt Stefan- Kirche, wo verschiedene wertvolle Kunstobjekte ausgestellt werden. Eine weitere Kirche, deren Besichtigung empfehlenswert ist, finden wir in der Gemeinde von Eunate (circa zwei Kilometer von der Original- Route entfernt). Dieser einsame Tempel des XII. Jahrhunderts beherbergt ungelöste Geheimnisse und gilt als Treffpunkt zwischen dem aragonischen und dem französischen Weg. Es wird vermutet, dass er im Laufe der Zeit als Pilger- Friedhof genutzt wurde, da hier eine Vielzahl von mit Jakobsmuscheln bestückten sterblichen Überresten gefunden wurde; unverkennbares Merkmal der jahrtausendalten Pilgerschaft nach Santiago.
Zurück in Muruzábal, setzen wir unseren Weg bergauf in Richtung Obanos fort. Hier dient eine jährliche Theateraufführung der Erinnerung des “Misterio de Obanos”, einer Legende des Jakobsweges. (Der Prinz Wilhelm von Aquitania ermordete seine Schwester Felicia und bereute seine Tat. Zur Buβe, pilgerte er nach Santiago und lebte seitdem als Eremit in Arnotegui.) Diese Festlichkeit wurde im Jahr 2001 als “Nationales Fest von Touristischem Interesse” ausgezeichnet. Wir begeben uns erneut auf den Weg, dem Verlauf des Flusses Robo entlang in Richtung der Königin- Brücke (Puente de la Reina), die zum Übergang der Pilger an das andere Flussufer im XI. Jahrhundert errichtet wurde.
Lokale Informationen
Polizei, medizinische Versorgung, Sehenswürdigkeiten, Restaurants…