Wir machen uns auf den Weg, um in eine seiner magischsten Ortschaften zu kommen: Santo Domingo de la Calzada- wo der Legende nach, das “Wunder des Hahns und der Henne” gewirkt wurde. Diese neunte Etappe verstreicht zwischen weitreichenden Getreidefeldern und landwirtschaftlichen Gebieten. Sie ist -die vorherige eingerechnet- eine der längsten Etappen des französischen Weges. Das wird aber für die bereits erfahrenen Pilger kein Problem darstellen, da die Jakobus- Route uns mit schönen Landschaften und neuen magischen Geschichten belohnt.
Wir beginnen die heutige Etappe mit dem “Monasterio de Santa María la Real” (Kloster), an dessen Fassade man verschiedene architektonische Stilichtungen erkennen kann. Für die Erbauung dieses Klosters war der König Don García Sánchez III verantwortlich: Der Legende nach, zur Verehrung der heiligen Jungfrau. Diese sollte ihm bei der Jagd behilflich gewesen sein, indem er in einer Höhle auf eine mysteriöse Gestallt der Madonna, eine Glocke und einen Lilienstrauss stieβ. Dieses Gebäude ist aufgrund des “Claustro de los Caballeros” hervorzuheben, da es sich um eine Begräbnisstätte einer Vielzahl Adeliger des XVI. Jahrhunderts handelt.
An einer Seite des Klosters gehen wir die „Costanilla“-Straße entlang und lassen Nájera und den Wasserlauf „Arroyo de Pozuelos“(oder „Valdecañas“) hinter uns in Richtung Azofra. Ein asphaltierter Weg führt uns direkt an die erste Gemeinde dieser Etappe. Wir durchqueren Azofra über ihre Hauptstraße, wo wir alle notwendigen Leistungen erhalten können: Wozu wir bis in zehn Kilometer weiter nicht mehr die Möglichkeit haben werden. Es ist also empfehlenswert, uns mit Proviant und vor allem Wasser zu versorgen, insbesondere in den Sommermonaten. Diese „Straßen-Ortschaft“ ist arabischen Ursprungs und wurde eigens für den Weg errichtet; sie wies sogar ein Pilger- Hospital bis zum XIX. Jahrhundert auf. Wir können hier die „Nuestra Señora de los Ángeles“- Kirche besichtigen, wo wir eine Skultur des Apostels Jakobus finden.
Wenn wir zu einem Park gelangen, müssen wir entscheiden, welcher Weg zu nehmen ist: Der eine verfolgt die Original-Route bis nach Cirueña, der andere weicht nach San Millán de la Cogolla ab, dessen Kloster tausendjährige Schätze verborgen hält. Beide Wege vereinen sich nach einer Strecke wieder, um den Verlauf bis nach Cirueña zu verfolgen.
Wenn wir entscheiden nach San Millán (etwas weniger als zwanzig Kilometer entfernt) zu gehen, nehmen wir die Landstraße LR-206 in Richtung Alesanco. Viele Pilger besuchen diesen Ort, da man hier zwei Baudenkmäler finden kann, die als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden: Die „Suso- und Yuso“- Klöster, als “Monasterio de San Millán” bekannt, obwohl es sich um zwei verschiedene Monumente handelt. Hier finden wir Schätze unermesslichen Wertes, wie das Scriptorium Sankt Millans, eines der antiksten Europas; und eine Vielzahl an „Códices“, die Zeuge des kulturellen Wertes dieser Orschaft sind. In einigen dieser Texte finden wir die ersten geschriebenen Worte in den Sprachen Euskera und Navarro- Aragonisch, aus diesem Grunde ist San Millan auch als „Wiege der Sprache“ bekannt. Um uns mit denjenigen Pilgern, die entschieden haben, diese Orschaft nicht kennenzulernen wiederzuvereinen, müssen wir nur die Landstraße LR-204 (oder Villar de Torres) entlanggehen; die sich nach einer Strecke dem Originalverlauf anschließt.
Entscheiden wir aber San Millán nicht zu besuchen, müssen wir die Landstraβe entlang nach rechts in Richtung Alesanco marschieren. Wir sollten achtgeben, dass uns der Brunnen “Fuente de los Romeros” nicht entgeht, da er sich unterhalb der Straβe ein wenig versteckt hält. Hier nehmen wir eine Abzweigung nach links und marschieren über asphaltierte und erdige Wege einige Kilometer weiter.
Bevor wir an die “Templer”-Anhöhe gelangen, werden wir an einem “Schandpfahl” aus dem XVI. Jahrhundert vorbeikommen. Dieses Denkmal weist uns darauf hin, dass wir uns in einem herrenlosen Gebiet befinden. In vielen Fällen wurde diese steinerne Säule dazu benutzt, um Banditen und Verbrecher hinzurichten; seine korrekte Bezeichnung wäre somit also, “Pranger”.
Wir folgen momentan dem Verlauf der N-120, und sehen im Vorbeigehen, wie sich die Landschaft verändert. Wir lassen La Rioja hinter uns- und die typischen Getreidefelder Kastiliens weisen uns daruaf hin. Es erwarten uns einige schwierige Kilometer, in denen wir weder Schatten noch Dienstleistungen finden werden; so wird es uns auf dieser Strecke dringender erscheinen, an unser Ziel zu gelangen. Ein “merendero” (Picknickplatz) wird uns ermöglichen neue Kräfte zu sammeln, um erneut den Marsch in Richtung Cirueña aufzunehmen- an einem Golfplatz und einem neuen Wohngebiet vorbei. Hier können wir nach rechts nach Ciriñuela abweichen, Ortschaft die uns ebenfalls alle Dienstleistungen anbietet. Wenn wir uns an die Wohnanlage halten, und nach einem kleinen Anstieg nach links abbiegen, kommen wir an der Cafeteria des Golfplatzes vorbei. Über die Straβe “Barrio Bajero” gelangen wir an eine Landstraβe und etwas weiter an ein Verkehrskreisel, wo wir einen Landweg entlang geradeaus weitermarschieren.
Nach einem Spaziergang zwischen Getreidefeldern, ersehen wir endlich die majestätische Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada. Wir erreichen die Ortschaft an einigen Industriehallen der Umgegend und einem Fuβballplatz vorbei. Wir biegen nach links in die Straβen “12 de Mayo” und “Mayor” ab, und gelangen so schon fast an das ersehnte Ziel unserer heutigen Route. Doch nicht ohne die Konkathedrale zu besichtigen, die als Kulturgut ausgezeichnet wurde. Sie ist auf einer primitiven romanischen Kirche aus dem XII. Jahrhundert errichtet worden, was zu einem Zusammenfluss verschiedener architektonischer Silrichtungen (vom romanischen bis hin zum barrocken oder gotischen) führte. An der Grabstätte können wir der Legende des “Hahns und der Henne” gedenken: Es soll sich im XIV. Jahrhundert ein Mädchen der Rioja im einen deutschen Pilger, der mit seinen Eltern in einem Gasthof untergebracht war, verliebt haben. Als dieser sie aber ablehnte, versteckte sie einen Silber- Becher in seinem Gepäck und beschuldigte ihn des Raubes; woraufhin er zum Tode verurteilt wurde. Nachdem er zu Unrecht gehängt worden war, öffnete er erneut seine Augen und versicherte seinen Eltern, dass er sein Leben dem Apostel verdankte. Als diese dem Vogt, der gerade zu Tisch saβ, die Mitteilung machten, rief dieser aus: “Euer Sohn ist lebendig wie dieser Hahn und diese Henne, die ich gerade verspeisen wollte, bevor ihr mich belästigt habt!” Im selben Moment soll das Geflügel mitsamt seiner Federn und fröhlich gackernd, unter den versteinerten Blicken der Anwesenden, vom Teller geflogen sein. So sagt eine volkstümliche Redensart: “En Santo Domingo de la Calzada, donde cantó la gallina después de asada”. (In Santo Domingo de la Calzada, wo die Henne sang, nachdem sie gebraten wurde.)
Vergessen Sie nicht zu sehen:
Vergessen Sie nie:
Wenn Sie weitere Information zu den Interessenspunkten/ Sehenswürdigkeiten und Unterkünften wünschen (oder sonstige Information), müssen Sie nur das technische Datenblatt des dementsprechenden Dorfes in unserer Web aufrufen.
Vergessen Sie nicht zu probieren:
- “Patatas a la Riojana” (Kartoffeln mit Paprika/ Wurstpräparat)
- Kichererbsen mit Fleisch und Gemüse
- “Ahorcaditos” (kleines Blätterteiggebäck mit Mandelcreme- Füllung)
Vergessen Sie nicht zu beachten:
Diese Etappe weist keine schwierigen Unebenheiten oder gefährliche Strecken auf, aber der Aufstieg nach Cirueña kann für Personen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit kompliziert sein. In diesen Fällen empfehlen wir dem Verlauf der N-120 zu folgen; immer unter erhöhter Aufmerksamkeit, da diese Landstraβe eine hohe Verkehrsdichte an verschieden Punkten und Tageszeiten aufweist.
Die Radfahrer müssen sich heute angesichts der sanften Gebirgsbeschreibung dieser Etappe keiner Herausforderung stellen. Das Glück ist heute auf ihrer Seite, da sie die Abzweigung nach San Millán leichter bewältigen können werden.
Alle Sehenswürdigkeiten sehenDörfer | Öffentliche Herberge | Fahrrad- Leasing | Medizinische Assistenz, Gesundheitsfürsorge | Cafeteria | Geldautomat | Apotheke | Hotel | Touristische Information | Pension / Gästehaus | Restaurant | Supermarkt | Tierarzt |
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Nájera | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ |
Azofra | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | |||
Cirueña | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ||||||||
Santo Domingo de la Calzada | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ | ✔ |
Dörfer
Santo Domingo de la Calzada
- Einwohner > 6.520
- Gemeindebezirk > Santo Domingo de la Calzada
- Provinz > La Rioja
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